Christus und das menschliche Schicksal
«Siehe – ich bin bei euch alle Tage, bis an das Ende der
Äonen» (Matth. 28,20), d.h. bis an das Ende der zeitlichen
Entwicklung auf der Erde also. Wie können wir diese
Botschaft heute verstehen – ja mehr noch, unser eigenes
Schicksal in diesem Lichte anschauen lernen? In der Tat
zeugen alle Evangelien, einschließlich der Apokalypse des
Johannes davon, dass es nur um eines geht: Um die Sorge,
dass es den vielen Kranken, denen Christus begegnet, so wie
allen Gesunden gelingen möge, ihr Leben dazu zu nutzen, sich
in der Teilhabe am Gottesreich bewusst zu werden. D.h.es
geht um das Entwicklungsziel eines jeden Menschen – sich
nicht nur als physisches Wesen auf der Erde zu erleben,
sondern auch sein eigenes geistiges Wesen zu suchen, sein
«ewiges, wahres Selbst» und dieses zu finden. Von sich
selbst sagt Christus, dass der Vater ihm alle Krisen
übergeben hat. Dieses Wort wird üblicherweise als «Gericht»
übersetzt. Im griechischen Text steht aber Krisis. Ein
zentrales Wort für die großen Wendepunkte und
Entscheidungsnotwendigkeiten im Schicksal. Alles Schwierige
im Zwischenmenschlichen, aber auch in der persönlichen
Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben, wird mit diesem
Wort wie zusammengefasst.
Über diese
Thematik wollen wir arbeiten und ins Gespräch kommen
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